Sucht an Feiertagen - wie eine Ex-Trinkerin anderen hilft

Potsdam/Velten - Weil ihre Familie nicht verstehen konnte, dass Alkohol für sie ein Problem ist, hat Nadine Basler Weihnachten ganz allein gefeiert. Das erste Weihnachtsfest in Abstinenz ist für die nun 50-Jährige fünf Jahre her. Heute hilft die Veltenerin anderen Suchtkranken in Brandenburg unter anderem dabei, Rückfälle an den Feiertagen zu vermeiden. 

«Ich war Rotwein-Trinkerin und habe mich selbst belogen», erzählt Basler. Sie wusste im Grunde die ganze Zeit, dass etwas nicht stimmt, wollte es aber nicht wahrhaben. Doch das Trinken habe sie nach und nach verändert. «Es ist halt ein Nervengift und irgendwann wurde ich zornig, wenn ich getrunken habe.» Eines Tages wurde es zu viel, Basler zog die Reißleine und holte sich Hilfe, wie sie erzählt. 

Gerade die Zeit um Weihnachten und Silvester kann für Betroffene und Angehörige herausfordernd sein. «Zum einen ist es so, dass an den Feiertagen viele Menschen ungewöhnlich eng und lange mit ihrer Familie zusammen sind», sagt Andrea Hardeling, Leiterin der Brandenburgischen Ladesstelle für Suchtfragen. Ein höheres Stresslevel gepaart mit der höheren Verfügbarkeit von Alkohol könne den Konsum oder die Rückfallgefahr verschärfen.



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